Meine beste Freundin hat Locken und hätte gern glatte Haare. Ich habe glatte Haare und hätte gern Locken.
Aber warum wollen wir eigentlich immer das haben, was wir gerade nicht haben können. Warum sind wir nie zufrieden mit uns? Warum schätzen wir uns nicht so, wie wir sind?
Ich bin bei Facebook in einigen Fitness-Gruppen und sehe dort immer wieder Frauen, die sich über ihr Äußeres aufregen. Manchmal ist das natürlich auch völlig legitim und manche Menschen sollten auch wirklich abnehmen, um ihre Gesundheit nicht zu gefährden. Dennoch sehe ich immer wieder Mädels, die zum Teil noch sehr jung sind und dann meinen, sie müssten bei einer Größe von 1,70m nur 45 kg wiegen. Am liebsten würde ich dann immer fragen, für wen diese Mädels so aussehen wollen, denn es ist weder schön, noch gesund.
Versteht mich nicht falsch, ich nehme mich da nicht aus. Auch ich hätte hier und da gern einige Dinge anders – sowohl charakterlich, als auch vom Aussehen her, aber dennoch versuche ich mir immer wieder zu sagen, dass ich so wie ich bin, einfach ich bin und das auch gut ist.
Es geht mir auch gar nicht darum, dass jemand ein paar kleine Kilo zu viel auf die Waage bringt und die loswerden möchte. Es geht mir um die Menschen, die nicht erkennen, wann genug ist.
Ein weiterer trauriger Trend ist in meinen Augen das übermäßige Contouring. Ich rede hier nicht davon, dass jemand etwas Rouge, Highlighter und Bronzer verwendet. Ich rede von Frauen, die sich zukleistern. Ich denke an Frauen, die geschminkt aussehen, als wären sie ein komplett anderer Mensch. Was hat man davon? Die Familie, enge Freunde, der Partner irgendwelche Menschen kennen einen doch immer auch in ungeschminkter Variante. Hat man da nicht Angst, von dem engsten Umfeld nicht mehr wiedererkannt zu werden?
Jeder Mensch ist doch besonders. Man redet nicht umsonst von „Individuen“. Warum haben einige Frauen den Drang, sich so stark zu verändern? Warum will man so anders aussehen? Dann könnte man doch gleich allen Menschen auf der Welt die gleichen Beautyprodukte und Klamotten geben, damit wir schön aussehen wie Barbie – alle bis auf das letzte Detail gleich und niemand hebt sich mehr ab. Was soll denn das bringen?
Es macht doch Spaß, neue Dinge auszuprobieren, sich zu verändern und sich abzuheben. Und auch Fehler sind in Ordnung. Mensch dann ist halt der Eyeliner mal nicht perfekt, der Lipliner einen Ton zu dunkel, die Tasche passt farblich nicht perfekt zu den Schuhen oder ein Haar liegt mal nicht an der richtigen Stelle. Haben wir denn keine anderen Probleme? Gibt es denn nichts anderes, was unser Leben ausmacht?
Manchmal sehe ich bei Facebook Beiträge, wo Mädels in einer Beauty Gruppe posten „Mein Tag/ Urlaub/ Wochenende ist im Eimer, ich habe gerade einen Pickel entdeckt“. Meine Güte, und nun? Ist das echt der Weltuntergang? Hat nicht jeder Mensch mal einen Pickel? Ich verrate euch mal etwas, aber das dürft ihr niemandem weitererzählen, denn das ist ein meeeeegaaaaa Geheimnis -hier kommt’s: Auch Männer haben manchmal einen Pickel und das auch, obwohl sie nicht ihre Tage haben UND auch Beyoncé, Rihanna und Sylvie Meis haben manchmal einen Pickel im Gesicht. Mensch – aufstehen, Krönchen richten und weiter machen: Lasst euch doch von so einem Scheiß nicht unterbekommen.
Ich wünsche mir von jedem, der diesen Text liest, dass er (bzw. sie!) ein mal kurz darüber nachdenkt, was er schön an sich findet. Es wird Dinge geben, dir ihr könnt, die andere nicht können. Es gibt Dinge, die euch auszeichnen und besonders machen. Es ist klasse, wenn ihr Dinge ändert, die euch stören, wenn ihr sie ändern könnt. Es ist aber auch nicht schlimm, wenn ihr Ecken und Kanten habt, denn das macht euch alle liebenswert und wenn ihr eure engsten Freunde oder eure Familie fragt, was euch ausmacht, werden sie euch auch einige eurer Ecken und Kanten nennen.
Ich möchte euch bitten, wenn euch jemand erzählen will, dass ihr etwas an euch ändern müsst, denkt genau nach, ob ihr das wirklich tun müsst und warum und für wen ihr es ändern wollt. Und auch wenn sich die ganze Welt verändert:
Lass‘ die Anderen sich verändern und bleib so wie du bist!
Zu meinem heutigen Outfit trage ich Locken – nicht, weil es gerade in ist und es alle tun, sondern weil ich einfach mal Lust darauf hatte. Meine Locken sind viel mehr Wellen, weil meine Haare einfach nicht lockig bleiben. Das ärgert mich, aber lange, glatte Haare sind nun ein mal typisch für mich. Das heißt nicht, dass ich sie nicht anders tragen kann. Aber selbst wenn ich sie anders trage, bleibe ich dabei immer noch ich selbst.
Mein Outfit besteht aus einer schwarzen Jeans und Boots mit rockigen Elementen. Über meinem lockeren Pulli mit lederimitat Ärmeln trage ich eine schwarze Lederjacke mit schrägem Reißverschluss. In den nächsten Tagen werdet ihr bei den unten aufgeführten Blogger(innen) noch weitere Outfits zum Thema Lederjacke (bzw. Poncho) finden. Und obwohl wir alle das gleiche Kleidungsstück tragen werden, heben wir uns alle voneinander ab.
Bereits das gestrige Outfit bei Beautiful Fairy sah ganz anders aus, als mein Lederjacken-Outfit. Morgen gibt es dann bei Emma Lacht das erste Outfit zum Thema Poncho.
Wie steht ihr zu diesem Thema? Verändert ihr euch bei jedem Trend mit oder bleibt ihr, wie ihr seid?